Aufruf 2011

MAYDAY 2014

MAYDAY MAYDAY!!
ALLES FÜR ALLE!
…und wie war das mit Recht auf Stadt?

Am 1.Mai findet wieder die europaweite Mayday-Parade statt, die auf lebhafte und kollektive Weise Prekarisierung und ihre Gesichter thematisieren und Impulse der Selbstbestimmung und Veränderung geben will. Dieses Jahr starten wir in Wien nicht weit von hier am Columbusplatz in Favoriten um 13 Uhr.
Protest passiert nicht von alleine – bring dich ein!

Wir wollen den inhaltlichen Aspekt der MAYDAY stärken und weniger eine rollende Party wie in den letzten Jahren. Anhand verschiedener Stationen werden wir thematisieren, warum es ALLES für ALLE geben soll: Wie hängt Wagenleben und die neuerliche Verdrängung der Wagenplätze mit den Geschehnissen rund um den Gezi Park zusammen? Was ist eigentlich CARE – Arbeit? Wie war das nochmal mit der Sperrzone und den Rechtsaußenstehenden, die in der Hofburg feiern? Warum geht Repression alle etwas an? Wer profitiert von Verdrängung von Obdachlosen und Bettler*innen? Warum schauen die neuen Stadtteile so steril aus und wo sind die Sexarbeiter*innen hin? Was hat all das mit dem Recht auf Stadt zu tun? Warum gibt es einen freien Warenverkehr aber für zu viele Personen schier unüberwindbare Grenzen? Wie ist das mit der Sichtbarmachung und Selbstbestimmung von Refugees, People of Colour, Frauen*MädchenLesbenIntersexuellenTransgender? Und hackeln bis zum Umfallen, Schikanierung beim AMS, Billiglöhne, soll’s das gewesen sein?

Lasst und gemeinsam Antworten auf diese Fragen finden und in Aktion treten, denn Prekarisierung ist keine dauerhafte Konstante!
Kommt zur MAYDAY!

Und wenn ihr Ideen für Dinge habt, die unterwegs oder entlang der Route passieren können, umso besser! Eine Band auf Lastenrädern? Fronttranspi malen? Ein Kinderwagenblock? Als Bezugsgruppe die Polizei beobachten? Auf Stelzen gehen? Den neuen Hauptbahnhof besetzen? Info-Flyer für Passant*innen? Kreative Malereien? Eine mobile Zuckerwattefabrik?

Her damit! ALLES für ALLE !

Auf der Webseite http://mayday-wien.org gibt es weitere Informationen und ihr könnt uns natürlich auch kontaktieren oder zu Vorbereitungstreffen kommen wenn ihr euch vorher schon einbringen wollt.

Also, am 1.Mai, Columbusplatz, 13 Uhr:
Bewegungsfreiheit für Alle Personen, weltweit!
Für ein Einkommen zum Auskommen, unabhängig der Lohnarbeit!
Für das Recht auf Stadt und ein selbstbestimmtes Leben!
*Alles für alle*

AUFRUF ZUR SIEBTEN MAYDAY-PARADE IN WIEN am 1. Mai 2013.

DIY MAY DAY – Bewegung selber machen!

*** Treffpunkt 14h: Yppenplatz (1160 Wien)

Aufruf zur MAYDAY-Parade 2013
Der 1. Mai ist seit 1886 ein weltweiter Aktionstag an dem Lohnarbeit und die damit verbundenen Verhältnisse thematisiert werden. Vor zwölf Jahren startete in Mailand erstmalig eine EuroMayDay-Parade, die jene neuen Arbeits- und Lebensverhältnisse in den Blick nahm, die von den offiziellen Repräsentant_innen der Arbeiter_innen (nicht ohne Grund) unbeachtet blieben und bleiben. Prekäre Arbeitsformen wie vorallem Haus- und Carearbeit, die abseits von Feministischen Bewegungen keine Thematisierung fanden wurden in der MAYDAY Bewegung aufgenommen. Erstmalig wurde die Prekarisierung weiter Teile der jeweiligen Bevölkerungen angesprochen und gemeinsam mittels einer Parade sichtbar gemacht.

Seither ist um das Thema eine „intergalaktische“ Bewegung ohne Zentrum entstanden, oft ohne sichtbare Verbindungen zueinander, scheinbar wild wuchernde Geflechte. Eine Bewegung von unten, die Einiges an Erfahrungswissens aus vergangenen Bewegungen aufnahm und in die aktuellen Auseinandersetzungen einzubringen versucht. Diese Bewegung ist nicht auf Europa beschränkt, sie steht in einer gemeinsamen Linie mit sozialen Kämpfen und prekären Situationen weltweit.

Hieraus resultiert z.B. die Erfahrung, dass das gute Leben nur über kollektive Aktivitäten und Anstrengungen erreichbar (und erhaltbar) ist. Denn, wer wie viel vom gesellschaftlichen Mehrwert erhält (oder nicht erhält) ist nicht naturgegeben sondern entscheidet sich über die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Die MayDay-Bewegung hat hier Einflussnahme über einen intersektionalen Ansatz gesucht: also durch die Einbeziehung aller (bzw. möglichst vieler) Unterdrückungsverhältnisse, wie der sozialen Frage, der Geschlechterverhältnisse, die Verhältnisse zur Migration, der un(ter)dokumentierten Arbeit, des Verhältnisses Mensch-Tiere, Mensch-Natur, usw.

Die Parade ist Ort, diese Asymmetrien sichtbar und problematisierbar zu machen. Wir gehen davon aus, dass eine Vielfalt von Bewegungsformen (so auch die Platzbesetzungen der Demokratie-Bewegungen) inspirierend aufeinander wirken können, sich wechselseitig zum Schwingen bringen können, also gleichzeitig und in gleicher Art und Weise wichtig sind.

Da sich systematische Ausbeutung nicht auf die „produktiven Arbeiten“ beschränkt, sondern unser gesamtes Leben erfasst, geht es um alle Lebens-Aspekte. Mehr und mehr werden auch Beziehungen und Lebensformen Waren-förmig. Dabei werden gezielt Unsicherheiten und gesellschaftliche Spaltungen erzeugt. Die realen Faktoren für wirtschaftliche Katastrophen bleiben dabei meist abstrakt, Schuld wird medial dennoch gerne auf Randgruppen geschoben. Dabei werden ganze Volkswirtschaften wie in Griechenland in die Pleite getrieben, ohne Rücksicht auf die jeweiligen Folgen – die Rettung des Geldwertes rechtfertigt die Verarmung großer Teile von Bevölkerungen, ja bedingt sie. Darauf antworten wir mit einer Erweiterung des Terrains der Auseinandersetzungen.

Es geht nicht mehr nur um die Auseinandersetzung um reguläre Lohnverhältnisse. Es geht schlichtweg ums Ganze der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen: also um prekäre Arbeit, um bezahlte und unbezahlte Carearbeit, um Hausarbeit als unbezahlte und produktive Arbeit, um un(ter)dokumentierte migrantische Arbeit. Es geht auch um Sexarbeit, die, weil sie direkt am Körper ansetzt, einer besonderen Abwertung ausgesetzt ist, um alle abgewertete (unbeachtete) Arbeit, um Arbeit in Gefängnissen, um den Zwang zur Lohnarbeit genauso, wie den zwangsweisen Ausschluss davon (in der Erwerbslosigkeit oder durch Zugangsbeschränkungen zum formellen Arbeitsmarkt) und so weiter…
Um kooperativ zu sein, und uns gegenseitig zu unterstützen, gilt es diese verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen und gemeinsame Handlungsräume zu finden.

Aus den genannten und vielen anderen Gründen rufen wir auch heuer wieder zur MayDay-Parade auf. Lasst uns gemeinsam feiern, Strategien planen, diskutieren und austauschen. Lasst uns kollektiv Erfahrungen machen, die in einer Atmosphäre der gegenseitigen Achtung und Aufmerksamkeit nicht das eigene Sein be- und verhindern, sondern in einem wechselseitigen, inspirierenden Verhältnis zueinander stehen, Lasst uns gemeinsam tanzen und lachen, denn Emanzipation ist keine Sache der Willensanstrengung alleine und Prekarisierung ist kein naturgegebener Zustand. Lasst uns also gemeinsamen Sinn produzieren. Denn das ist es, was wirklich Sinn macht.

Call for Mayday parade 2013

Since 1886 the first of May is a global day of action adressing wage labour and its conditions. The first EuroMayDay-Parade took place in Milan twelve years ago. It focused on the new working and living conditions that remained and still remain unnoticed (not without reason) by the official representatives of the workers. Precarious forms of work, especially domestic work and care work were only issues in the feminist movement till the MayDay movement took it up. For the first time the wide-spread precarity concerning various groups of people got jointly exposed by means of a parade.

Since then an “intergalactic” movement emerged around the theme developing without a center, often without visible connections to one another, seemingly growing wild branches. A grassroots movement,assimilating and gathering different experiences from former movements trying to bring this knowleged into current conflicts. This movement is not limited to Europe, it´s a common and worldwide struggle within the field of social conflicts and precarious situations.

A result from this experience is that the good life can only be reached (and achieved) through collective actions and efforts. More than ever the fact who gets how much of the social benefit (and who doesn´t) is not predestinated but is decided through social conflicts within society. Therefore the MayDay movement is trying to influence these struggles by bringing in an intersectional point of view, meaning to broach all (or as many as possible) different forms of oppression, such as the question of gender relations, the conditions for migration, (un-)documention of work, the relationship between humans and animals, humans and nature, and so on.

The parade is a place to make these asymmetries visible and exposed for criticism. We assume that a variety of movement forms (like the occupy movements) are interactive and inspire each other, so that they have the same importance at the same time and in the same manner.

Since systematic exploitation is not limited to the “productive work”, but includes our entire lives, it’s about all aspects of life. More and more relationships and ways of living get shaped into the form of goods. This process systematically creates precariousness and social divisions. The real factors for economic disasters mostly remain abstract, the blame is pushed to marginalized groups by the media. Whole economies such as in Greece will be forced into bankruptcy, without regard to the particular consequences – the monetary value must be rescued to justify the impoverishment of large sections of populations, which is even a condition in this process. Our answer is to extend the terrain of conflict.

It’s no longer just a dispute over regular wage conditions. It’s simply about the whole social conflicts: precarious labour, paid and unpaid care work, unpaid domestic work as productive work and un(der)documented migrant labour. It is about sexwork, which is downgraded, because it acts directly on the body, it is about all (unnoticed) substandard jobs, labour in prisons and about the compulsion for wage labour as well as the forcible exclusion (by being unemployed or by having restricted access to the formal labour market) and so on …

We need to perceive these different perspectives and find common areas of action so as to be cooperative and to support each other.
Because of these reasons and many others, we call again for the MayDay Parade this year.

Let us celebrate together, let us plan strategies, discuss and share them and interact. Let us make collective experiences in an atmosphere of mutual respect and attention that does not restrain or constrain anyone’s own being, but inspire each other reciprocally.
Let’s dance together and laugh, because emancipation is not a matter of strong effort of will alone and precarity is no natural given state.
Let us produce common sense. Because this is, what makes sense.

AUFRUF ZUR SECHSTEN MAYDAY-PARADE IN WIEN am 1. Mai 2012.

Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter!

?? PREKÄR ARBEITEN ?? PREKÄR LEBEN??

*** Treffpunkt: Bruno Kreisky Park (bei U4 Margaretengürtel, 1050 Wien)
*** Endpunkt der Parade und Weiterfeiern: Straßenfest in der Heinestraße (1020 Wien)

Die jährliche MAYDAY-Parade steht vor der Türe. Der 1. Mai wird wieder zum Anlass genommen, um lustvoll und gemeinschaftlich die Straßen Wiens zu erobern. Prekarisierung wird dabei anhand verschiedener Stationen während der Parade thematisiert.

Wir wollen aufzeigen, dass viele verschiedene Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen von prekären Verhältnissen betroffen sind. Dabei steht das Nicht-arbeiten-dürfen von Asylwerbenden neben den niedrigen Löhnen von Supermarktarbeiter*innen, den unsicheren Werkverträgen von Medien- und Kulturarbeiter*innen. Kritischen Projekten, Versuchen der Raumnahme und politischer Bewegung weht einmal mehr der raue Wind des rückläufigen Staates entgegen. Fleißig werden soziale Rechte abgebaut, wird gekürzt, privatisiert, geräumt, geprügelt, abgeschoben und weggesperrt. Durch die sich zuspitzende Krisendynamik des Kapitalismus soll Konkurrenz und Neid geschürt werden, um davon abzulenken, dass es längst zu viele Menschen, für zu wenig Lohnarbeit gibt. So ganz nebenbei steigen die Preise von allem, das mit Grundbedürfnissen (Mieten, Energiekosten, Nahrungsmittel) verbunden ist. Gleichzeitig macht sich ein Abnehmen sozialer Absicherungen bemerkbar.

Das ist nicht das gute Leben wie wir es uns vorstellen! Lasst und vernetzen, tanzen und träumen. Finden wir Wege und Möglichkeiten, um uns zu organisieren. Setzen wir dem Wahnsinn unsere Utopie und praktischen Widerstand entgegen.

!! PREKÄR KÄMPFEN !! PREKÄR TANZEN !!

2011

Sprachen

 

?? Prekär Arbeiten, Prekär Leben ?? !! no borders, no precarity !!

AUFRUF ZUR FÜNFTEN MAYDAY-PARADE IN WIEN am 1. Mai 2011.

Rabbit of Precarity! Treffpunkt: 14 Uhr, Wallensteinplatz, 1200 Wien. Rabbit of Precarity!

Musst du arbeiten? Willst du arbeiten? Hast du bezahlte Arbeit? Darfst du arbeiten? Darfst du hier leben? Wovon lebst du? Hast du freie Zeit? Was machst du, wenn du krank bist? Was machst du im Alter? Was wünschst du dir? Was setzt du deiner Prekarisierung entgegen? Wie organisierst du dich?

Wir pfeifen auf die Karotte vor der Nase, die das schöne Leben versprechen soll. Wir sagen der Entsicherung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse den Kampf an. Am 1. Mai heißt es daher wieder: MAYDAY! MAYDAY! Auf zur Parade der Prekären! Die MAYDAY!-Parade in Wien verbindet die Vereinzelten, stärkt die Verunsicherten und schafft Aktionsradius. Wehren wir uns gemeinsam!

Rabbit of Precarity! Noch zu warten ist Wahnsinn! Raus auf die Straßen! Rabbit of Precarity!

Wir ermächtigen uns selbst zum Sprechen und Handeln. Organisierung ist unser Trumph, vielfältige und offensive Aktionsformen unser Joker. Wir machen die verschiedenen Aspekte der gegenwärtigen Prekarisierungsprozesse sicht- und hörbar, um den vorherrschenden Zustand der Zersplitterung und Isolation zu überwinden und eine Basis für gemeinsames politisches Agieren zu schaffen. Und wir werden nicht mehr länger warten – auf einen Lichtblick, die Revolution, die neoliberale Apokalypse oder eine soziale Bewegung… Do it yourself: Wir sind die Bewegung!

Rabbit of Precarity! Organisieren wir uns Rabbit of Precarity!

Wir sind wendige Jongleur*innen unserer Jobs, wahre Schlangenmenschen der Flexibilität. Undokumentiert, saisonal und befristet Beschäftigte, Schein- und so genannte “Neue Selbstständige”, Niedriglohnjobber_innen, Erwerbsarbeitslose, Projekt-, Teilzeit- oder LeiharbeiterInnen, unbezahlte Reproduktionsarbeiter#innen: Wir alle leben und arbeiten prekär.

Rabbit of Precarity! Ein Parade Beispiel Rabbit of Precarity!

Während die Supermarktangestellten zu Niedrigstlöhnen schuften und sich Studierende, so lange sie nicht aus einem so genannten Drittstaat kommen, zumindest durch geringfügige Jobs und unbezahlte Praktika wursteln “dürfen”, werken Pflege- und KulturarbeiterInnen zwar virtuos aber oftmals sozialversicherungslos. Den Erwerbsarbeitslosen wird genauso, wie den unter der Armutsgrenze lebenden Empfänger&innen der neuen “Mindestsicherung”, durch ständige Disziplinarandrohungen der Handlungsrahmen eingeschränkt. Die freiberuflichen Wissensarbeiter*innen sind auch von längerfristigen Perspektiven “befreit”, während die papierlose und dadurch umfassend entrechteten Sexarbeiter_innen versuchen, sich ihr Leben zu regeln.

Rabbit of Precarity! Her mit dem schönen Leben Rabbit of Precarity!

Prekarisierung ist ein Prozess, der nicht nur die Arbeitsverhältnisse umfasst. Deshalb wendet sich MAYDAY! auch an all diejenigen, die wohnungslos sind und trotzdem für ihre Notschlafstellen zahlen müssen; an all diejenigen, die in Wagenburgen leben wollen, aber durch die städtische Wohnpolitik sesshaft gemacht werden sollen; an all diejenigen, die Häuser- und Wohnungen besetzen (müssen), weil andere in Palästen leben; an all diejenigen, die aufgrund ihrer politischen Aktivität kriminalisiert werden; an all diejenigen, die arbeiten und trotzdem zu wenig zum Leben haben; und an all diejenigen, die konstruierte Grenzen überschreiten.

Her mit der Bewegungsfreiheit für Alle! Wir wollen mobil sein, aber ohne dazu gezwungen zu werden – und bleiben wann und wo es uns passt! Wir wollen freien Zugang zu Bildung und zu Wissen! Wir wollen selber über unser Leben bestimmen, wir wollen die gleichen Privilegien für Alle – und wir wollen noch vieles mehr!

Rabbit of Precarity! Darum und aus vielen anderen Gründen schreien wir: MAYDAY! MAYDAY! Rabbit of Precarity!

Das Alarmsignal in Seenot geratener Schiffe haben wir uns als Schlachtruf angeeignet, um den Zustand zunehmender Prekarisierung von Leben und Arbeit zu betonen und die Vernetzung der prekären Kämpfe weiter voranzutreiben. Sei dabei!

!! Prekär Kämpfen, Prekär Tanzen !!


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